Man hat mit seiner Tochter ein Fest gefeiert. Am Samstagabend ging man gesund und beinahe nüchtern ins Bett, um dann mitten in der Nacht wach zu werden und zum Klo zu stürzen. Das Festessen hatte sich entschlossen, doch nicht verdaut zu werden. Den ganzen Sonntag Vormittag windet man sich im Bett wie ein Tier, es graut einem vor der Rückfahrt nach Berlin. Gegen zwölf fühlt man sich halbwegs reisetauglich, die Freundin richtet einen Schlafplatz auf der Rückbank her. Trotzdem findet man nur wenig Inspiration, sich mit Balzac zu beschäftigen.
BAND 50: Ein Prinz der Boheme, S. 1 – 15
Frau de la Baudraye, man hat vergessen, aus welchem Band man sie bereits kennt, liest dem Dichter Raoul Nathan eine Novelle vor, die sie geschrieben hat. Es geht darin um Gabriel-Johann-Anna-Viktor-Benjamin-Georg-Ferdinand-Carl-Eduard Rusticoli, oder kurz Graf de La Palférine, ein echtes Herzchen mit noch reizenderen Freunden: „Eines Tages ging La Palférine mit einem seiner Freunde spazieren, und dieser warf seinen Zigarrenstummel einem Vorübergehenden ins Gesicht. Der Fremde hatte die Geschmacklosigkeit, zornig zu werden.“
Als La Palférine einmal ein junges Mädchen schwängert, kommt dessen Mutter zu ihm und fragt, was er zu tun gedenke. Seine Antwort: „Aber, gute Frau, ich bin weder Arzt noch Hebamme.“
So kann man das natürlich auch regeln, statt immer die öde Option mit dem Unterhalt zu wählen. Man ist gespannt, was dieser Tunichtgut noch alles anstellen wird, kollabiert aber lieber erstmal im eigenen Bett.
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