In Windeseile liest man 121 Seiten, was ein später Lektüre-Rekord sein dürfte. Man möchte nach 342 Tagen einfach zum Schluss kommen. Außerdem liest sich der Medici-Roman auf weite Strecken wie eine Infotafel in einem Geschichtsbuch. Was den Meister wohl bewog, sich derart viel Arbeit zu machen für ein so knochentrockenes Projekt? Wollte er womöglich einer aristokratischen Gönnerin schmeicheln, indem er Katharina von Medici in ein günstiges Licht stellte? Man wird das nochmal bei Stefan Zweig nachlesen.
BAND 87: Katharina von Medici, S. 210 – 331
Der alte Lecamus versucht verzweifelt, etwas über seinen inhaftierten Sohn Christoph herauszufinden. Fünfzig Aristos, die an der Hugenotten-Verschwörung beteiligt waren, werden durch Köpfen vom Leben zum Tode gebracht, doch der junge Märtyrer ist zum Glück nicht darunter. Es zeigt sich, dass er Katharina dermaßen beeindruckt hat, dass sie sich für ihn verwendet. Er wird freigelassen und darf nach Hause gehen. Die Calvinisten versuchen ihn für ein neues Komplott zu gewinnen, aber er hat genug von Spionage und Folter. Kein Wunder, wenn man sich die Lehren des protestantischen Blutsäufers mal genauer ansieht: „Ideen sprießen nur, wenn sie mit Blut begossen werden! Der Mord an dem Herzog von Guise würde Ursache zu einer schrecklichen Verfolgung sein und sehnlichst verlange ich nach der! Unsere Niederlagen taugen mehr als Erfolge!“ Da wird er nach der Bartholomäusnacht wohl in die feisten Händchen klatschen.
Katharina von Medici gelingt es derweil, ihre Macht zu konsolidieren. Sie lässt ihren Sohn, den König, verrecken, womit die Regentschaft Maria Stuarts, sowie der beiden Guisen beendet ist. Mit Karl IX. steigt einer von Katharinas Söhnen auf den Thron, den sie besser kontrollieren kann. Die beiden besuchen am Ende sogar Christoph Lecamus in seinem Haus und die noble Königinmutter erteilt ihm für seine Hochzeit ihren persönlichen Segen. Ende des ersten Teils.
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