BAND 81: Die Marana, S. 43 – 82
Die Ehe zwischen Diard und Juana steht unter keinem guten Stern, denn das Schlitzohr wird von seiner Frau kein bisschen respektiert. Die beiden ziehen nach Paris, wo er eine Karriere in der Verwaltung anstrebt. Durch seine Schiebereien ist er zwar reich und empfängt die Spitzen der Gesellschaft, doch ihm selbst öffnet sich keine Tür. Dazu kommt, dass er und Juana zwar zwei Söhne haben, der Erstgeborene jedoch schon sieben Monate nach der Hochzeit zu Welt kam (genau wie Der verstoßene Sohn). Es ist also ein mehr oder weniger offenes Geheimnis, dass Montefiore der echte Vater ist.
Um wenigstens irgendeine Art von Erfolg in seinem verkorksten Leben zu haben, fängt Diard an zu spielen. Nach anfänglichem Erfolg verzockt er den Großteil seines Vermögens. Schließlich trifft er Montefiore wieder und schuldet ihm nach Kurzem zweihunderttausend Francs. Seine Lösung dieses lästigen Problems: „Sobald aber beide in die Avenue eingeschwenkt waren, brachte Diard mit der Behendigkeit eines Tigers den Marchese durch einen heftigen Stoß in die Kniekehlen zu Fall, setzte ihm dreist den Fuß auf die Kehle und stieß ihm mehrmals das Messer ins Herz, wo dann die Klinge abbrach.“ That escalated quickly. Diard rennt nach Hause und fleht Juana um Hilfe an. Die gewährt sie, indem sie ihm die Verhaftung erspart und eiskalt über den Haufen schießt. Mit ihren Söhnen geht sie nach Spanien zurück, wo sie durch Zufall noch ein letztes Mal ihrer sterbenden Mutter, La Marana, begegnet: „Sterben Sie in Frieden, liebe Mutter, ich habe für euch alle gelitten.“
Merkwürdige Wendung einer Erzählung, die so raffiniert und witzig begann.
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