Louis Lambert, Teil II

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BAND 79: Louis Lambert, S. 50 – 103

Lang und breit wird nun das System, bzw. die Philosophie, bzw. das Geschwätz Louis Lamberts dargelegt. Das hört sich in etwa so an: „Um zu denken, muß man wollen (…) Viele Wesen leben in einem Zustand des Willens, ohne jedoch in den des Denkens zu gelangen. Im Norden finden wir eine lange Lebensdauer, im Süden eine kurze; dagegen ist im Norden Stumpfheit, im Süden eine dauernde Angespanntheit des Willens; bis zu dem Punkt, wo durch allzu große Kälte oder allzu große Hitze die Organe fast vernichtet sind!“
Wahrlich, das zieht einem fast die Hosen aus. Nach diesen Worten ist der eigene Blick auf die Welt ein völlig anderer geworden. Man kann von Glück sagen, dass dieses Wunderkind seine Weisheit so großzügig teilt. Seiten um Seiten werden nun die Gedanken des Theologen Emanuel Swedenborg erläutert. Offenbar fand Balzac den in seiner Jugend gut und der Leser muss es nun ausbaden.
Louis verlässt schließlich das Institut und geht nach Paris, wo er auf die üblichen finanziellen Probleme stößt. Er schart andere junge Geistesgrößen um sich, wie genau, das ist unklar. Jedenfalls erfreut er sie mit Anweisungen: „Ich gehe jetzt fort, Sie bleiben hier, nehmen Sie meine Gedanken und entwickeln Sie sie.“
So langsam kriegt man das Gefühl, dass der Meister in die sogenannten Philosophischen Studien all die Texte einsortiert hat, die für das Hauptwerk der Sittenstudien zu verschwurbelt oder ganz einfach zu schlecht waren.

Beste Stelle:

Um in zwei Worten seine Fähigkeiten zu schildern: er hätte Zadig ebenso geistvoll schreiben können wie Voltaire; er hätte den Dialog zwischen Sulla und Eukrates ebenso tief durchdacht wie Montesquieu.“ Hätte hätte Hackbulette.

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2 Gedanken zu “Louis Lambert, Teil II

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