Nachts begegnet man endlich mal wieder Donald Trump im Traum. Man ist im Wachzustand kein Fan dieses Menschen, im Gegenteil. Bei früheren Traumbegegnungen zeigte er sich jedoch von einer so schrullig-sympathischen Seite, dass man inzwischen ein fast familiäres Verhältnis zu ihm entwickelt hat. Im Traum der vergangenen Nacht sind außer dem Ex-Präsidenten und einem selbst noch andere Gesprächspartner anwesend. Einer von ihnen äußert ganz unverblümt, was er von Donald Trump hält, wirft ihm vor, eine Kreatur des Bösen zu sein.
Obwohl man den Argumenten sogar im Traum zustimmen muss, findet man diesen Ausbruch gemein und unangebracht. Man verteidigt Donald Trump mit den Worten: „Wir sind doch jetzt hier unter uns und können das auf Augenhöhe klären!“ Er bedankt sich, woraufhin man ihm mit einem etwas aufgekratzten Eifer verrät, dass man in der Vergangenheit bereits oft von ihm geträumt hat. Sein Lächeln kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass er von dieser Information befremdet ist.
BAND 66: Die Bauern, S. 304 – 350
Nachdem Balzac den ehemaligen Verwalter Gaubertin als ultimativen Bösewicht etabliert hat, stellt er ihm nun noch den Geizhals Rigou zur Seite. Durch seine Gerissenheit ist es diesem gelungen, so gut wie alle Bauern zu seinen Schuldnern zu machen und sie wie Leibeigene für sich schuften zu lassen, und trotzdem als ihr Wohltäter dazustehen. „Deshalb wurde zwischen Conches und Ville-aux-Fayes viel Schweiß für Rigou vergossen, den jeder achtete, während die Arbeit, die der General, der einzige, der Geld ins Land brachte, teuer bezahlte, ihm nur Verwünschungen und Haß gegen die Reichen eintrug.“
Es kommt Rigou zu Ohren, dass der General notfalls das Militär zu Hilfe rufen wird, um Ordnung in seinem Landstrich zu schaffen. Er macht sich augenblicklich auf nach Soulanges, um die ansässigen Kleinbürger als zusätzliche Aktivposten in den Konflikt zu holen. Wie bei Gaubertin scheint der Krieg gegen den armen Montcornet sein liebstes Hobby zu sein: „Er hetzte die Bauern durch ein Spiel mit unsichtbaren Fäden gegen ihn auf, dessen Handhabung ihn unterhielt wie eine Schachpartie, bei der die Bauern lebendig sind, die Springer reiten, die Läufer wie Fourchon schwatzen, die feudalen Türme in der Sonne glänzen und die Königin dem König boshaft Schach bietet.“
Beste Figur:
Frau Soudry, eine ehemalige Kammerzofe, die inzwischen zur grauen Eminenz ihres Kaffs aufgestiegen ist: „Wenn man sich unter dem überkoketten Häubchen diese Meerkatzenvisage von monströser Häßlichkeit vorstellt, deren Stumpfnase, fleischlos, wie die eines Totengerippes, durch eine breite bärtige Oberlippe von einem Munde mit falschem Gebiß getrennt wurde, aus dem die Worte wie aus einem Jagdhorn heraustrompetet wurden, so wird man schwer begreifen, warum die erste Gesellschaft der Stadt und, mit einem Worte, ganz Soulanges diese Scheinkönigin für schön hielt“.
Beste Stelle:
Wenn der alte Fourchon die vermeintliche Mildtätigkeit Rigaus kommentiert: „Er wird für euch sorgen, wie der Gastwirt für die Fische, wenn er den Bratofen reinigt“.
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