Obwohl einem Die Bauern außerordentlich gut gefallen, kommt man an diesem Tag nicht dazu, weiterzulesen. Denn man ist in München, liegt verkatert im Wohnzimmer von Freund Moses, mit dem man einen berauschten Sonntag verbracht hat. Gemeinsame Abfahrt von Berlin Hauptbahnhof, danach viereinhalb Stunden Bier aus dem Bordrestaurant. Zum Ausruhen hat man zwischen Nürnberg und Ingolstadt kurz das Gesicht in die neben dem Zugfenster aufgehängte Jacke gedrückt. Nach der Ankunft ging es mit dem Taxi direkt ins Vereinsheim an der Münchner Freiheit, wo man bei gesteigertem Alkoholgehalt einen Auftritt der Schwabinger Schaumschläger absolvierte. Als Vorleser natürlich, nicht als Gast. Bier, Schnupftabak, Zirbenschnaps, Bier, Bier. Nach der Lesung fuhr man mit einigen Stammgästen ins Stüberl, wo fröhlich weiter getrunken wurde. Absacker mit Käse und Wein in der Küche von Freund Moses.
Und nun liegt man da und ist verwundert, dass der Kater erträglich ist. An sich könnte man sogar Balzac lesen, möchte aber stattdessen auf den Viktualienmarkt gehen, um zu schauen, ob das Bier auch an diesem Tag zischt. Immerhin ist der München-Ausflug die Belohnung für den vollendeten COOL TROTZ KIND – Ratgeber, da braucht man nicht allzu ehrgeizig zu sein. Die Disziplin an Bord hat letzthin etwas nachgelassen.
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