BAND 66: Die Bauern, S. 46 – 94
Man lernt nun die Bauern kennen, allen voran den verschlagenen Tonsard, der mit seiner Familie eine Kneipe betreibt, in der das ganze Pack der Gegend absteigt. Letzten Endes leben alle nur davon, die reichen Gutsherren zu beklauen. Sie wildern in deren Wäldern, fällen illegal Bäume, stehlen die Früchte von den Feldern. Wenn jemand unachtsam ist, beklauen sie sich auch gegenseitig. So werden dem alten Vater Fourchon, dem Schwiegervater Tonsards, prompt die zehn Francs aus der Hose geschnitten, die eer gerade Blondet abgezogen hat.
Die Räuberei wird mit einer derartigen Dreistigkeit betrieben, dass von der Obrigkeit Wächter angestellt wurden, um sie zu unterbinden. Ein Umstand, der die Bauern wiederum wütend macht. Sieht so aus, als könnte der ohnehin brüchige Burgfrieden zwischen Arm und Reich bald eskalieren.
Beste Stellen:
„Monseigneur, wenn man sieht, wie diese Bauern sich immer auf ihr Elend berufen, dann ahnt man, daß sie davor zittern, sie könnten damit den Vorwand für ihre Zügellosigkeiten verlieren.“
„Moralität, die man nicht mit Religiosität verwechseln darf, beginnt erst bei einem gesicherten Dasein; wie in den oberen Sphären ein zartes Empfinden erst aufkeimt, wenn das Vermögen die Möbel vergoldet hat.“
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