BAND 64: Der Landarzt, S. 296 – 344
Nach dem Doktor ist es nun an Major Genestas, seine Lebensgeschichte zu erzählen. Letzten Endes ist sie ziemlich ähnlich: Auf dem Rückweg vom Russlandfeldzug verliebt der Gute sich in eine jüdische Händlertochter namens Judith, die aber seinen Kameraden Renard viel cooler findet. Der schwängert sie, wird dann tödlich verwundet: „Er hatte den Schädel eingeschlagen, das Gehirn quoll ihm heraus, und dabei sprach er noch. Er war ein tapferer Mann. ,Wir sind quitt,‘ sagt er, ,ich habe dir dein Leben gerettet, dafür habe ich dir Judith genommen. Sorge für sie und ihr Kind, wenn sie eins bekommen sollte, und heirate sie.‘“
Judith stirbt nach der Entbindung, wodurch Genestas ein Waisenkind an der Backe hat. Einen Sohn namens Adrien. Mit sechzehn wird er schwindsüchtig, was der Grund dafür ist, dass Genestas den Doktor Benassis aufgesucht hat. Ein Behandlungsplan wird festgelegt: „Ein bis zwei Monate werden wir ihm durch eine Milchkur seinen Magen erst wieder in Ordnung bringen, dann verschaffe ich ihm einen Waffenschein, eine Jagderlaubnis und übergebe ihn Butifer, daß die beiden auf Gemsjagd gehen können.“
Trotz dieser kuriosen Anweisungen wird Adrien gesund, dafür stirbt der Doktor. Alle sind darüber sehr traurig, allen voran das Gräbermädchen. Man darf davon ausgehen, dass sie Genestas heiraten wird. Besonders berührt ist man von alldem nicht, im Gegenteil. Es könnte sein, dass man sich nach diesem Buch den Magen erst wieder durch eine Milchkur in Ordnung bringen muss.
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