Die Königstreuen, Teil IX

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BAND 63: Die Königstreuen, S. 396 – 433

Dafür, dass das Buch keine hundert Seiten mehr dauert, wird es nochmal ziemlich kompliziert. Hulot will Corentin hintergehen, um seinem militärischen Ideal gerecht zu werden. Corentin will Hulot hintergehen, weil er auf Marie steht. Die wiederum will sich mit ihrem Marquis im Bauernhaus des königstreuen Kämpfers Galope-chopines treffen und verrät es keinem ihrer Verbündeten. Hulot kriegt trotzdem Wind davon und lässt das Haus sowohl von Soldaten in Uniform, als auch von Soldaten, die wie Königstreue verkleidet sind, umstellen.
Dieses Chaos führt erstmal dazu, dass die verbündeten Soldaten aufeinander schießen. Und es bleibt unübersichtlich. Beim Rendezvous kann Marie sich wieder mal nicht entscheiden, was sie eigentlich will: „Ja, ich könnte, eher als jede andere Frau, eine tugendhafte Mutter, eine hingebende Gattin sein; um aber solche Gefühle in der Seele einer Frau zu nähren, darf ein Mann sie nicht in einem Anfall von Leidenschaft heiraten. Und weiß ich im übrigen selbst, ob Sie mir morgen noch gefallen werden?“
Diese Art Frau hat man schon des Öfteren erleben dürfen. Meistens schwafeln sie noch mit Ende dreißig davon, was für tolle Mütter sie wären, sollten sie sich jemals dazu entschließen, ein Kind zu kriegen. Die Sache ist nur: Sie kriegen niemals Kinder. Sie werden auch keine hingebenden Gattinnen. Sie reden nur immerzu über sich selbst.

Das Rendezvous wird jedenfalls durch die Soldaten gestört, der Marquis kann entkommen. Den Königstreuen ist klar, dass er verraten worden sein muss, also köpfen sie vorsichtshalber den gutmütigen Trinker Galope-chopines, weil ihm das Bauernhaus gehört. Der Blutzoll wird also noch weiter erhöht, damit Marie und Montauran ihre wohlfeilen Bachelor-Spielchen treiben können: „Mit einem einzigen Schlag wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt; Marche-à-terre ergriff ihn an einem Haarbüschel und ging damit aus der Stube, suchte und fand in der rohen Türbekleidung einen Nagel, an dem er die Haare, die er in der Hand hielt, festknüpfte, und ließ den blutenden Kopf so hängen, ohne ihm auch nur die Augen zuzudrücken.“
Wenn dieser ständig steigende Killcount von den Liebenden wenigstens mal handfest ausgenutzt werden würde. Doch nein, außer einem frommen Küsschen ist bisher nichts gelaufen.

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2 Gedanken zu “Die Königstreuen, Teil IX

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