Die Königstreuen, Teil VIII

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BAND 63: Die Königstreuen, S. 345 – 396

Die Stimmung im Lager der Königstreuen wird langsam ungemütlich. Die Kämpfer wollen Garantien dafür, dass sie nach ihrem Sieg auch wirklich belohnt werden. Montauran wirft daraufhin den königlichen Brief, der ihn zum Anführer macht, ins Feuer: „Ich will nur noch Menschen befehligen, (…) die in dem König einen König sehen und nicht eine Beute zum verschlingen.“ Großer Jubel, soviel Arroganz wirkt eben immer ansteckend.
Marie taucht am Arm des Grafen Bauvan auf und nimmt die Huldigungen der Edelleute entgegen. Wie sich nämlich inzwischen herausgestellt hat, ist sie doch die wirkliche, echte Tochter des Herzogs von Verneuil. Der einzige, von dem sie keine Entschuldigung entgegen nimmt, ist – natürlich – der Marquis de Montauran: „Sie empfand ihn als so überlegen, daß es ihrem Stolze schmeichelte, ihn tyrannisieren zu können, und sie ihn, einem weiblichen Instinkte zufolge, ein paar gute Worte teuer erkaufen lassen wollte, damit er ihren Wert um so besser schätzen lerne.“ Da muss er schon ein Stück glühende Kohle in die Hand nehmen, damit sie ihm zuhört. Den Schmerz spürt er nicht, weil Gefühle.

Um ihr seine Liebe zu beweisen, begleitet Montauran sie nach Fougères. Man weiß nicht, ob Marie ihn nun wirklich ausliefern will, oder mit dem Gedanken spielt, mit ihm durchzubrennen. Das befürchten jedenfalls Corentin und Hulot. Der Kommandant ist verständlicherweise noch sauer, weil durch ihr Liebesgeplänkel 65 seiner Soldaten niedergemetzelt wurden. Dem Militär in ihm ist ein offener Kampf trotzdem lieber als die diplomatischen Schliche Corentins: „So beschloß denn Hulot bei sich, Corentin in allem zuwiderzuhandeln, (…) und dem Feinde der Republik wenigstens dazu zu verhelfen, ehrenvoll und mit der Waffe in der Hand zu sterben, ehe er ihn eine Beute des Henkers werden ließe.“ Protagonisten haben eben immer eine Sonderbehandlung verdient.

Beste Stelle:

Wenn Corentin seine Leidenschaft für Marie enthüllt und versucht, mit ihr zu flirten: „Ich habe Ihnen zu wiederholten Malen Herz und Hand angeboten. Sie fanden mich Ihrer nicht würdig, und vielleicht hatten Sie recht damit. Doch wenn Sie sich für zu hochgestellt, zu schön, zu groß für mich halten, werde ich Sie schon zu mir herabzuziehen wissen.“
Go, baby, go. Mit solchen Worten erobert man Frauenherzen im Sturm.

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2 Gedanken zu “Die Königstreuen, Teil VIII

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