BAND 63: Die Königstreuen, S. 52 – 104
Mithilfe der Nationalgarde gelingt es Hulot und seinen Soldaten, die Königstreuen in die Flucht zu schlagen. Aus Rache plündern diese eine mit Gold beladene Postkutsche, was zu einem interessanten Streit führt. Der adelige Anführer Marquis de Montauran rügt nämlich seine bäuerlichen Kämpfer, dass sie damit unehrenhaft handeln. Bevor sie ihrem derart versnobten Chef den Garaus machen können, kommt ihm eine junge, hübsche Frau zu Hilfe: „Aber sind Sie denn vom Himmel gefallen, daß Sie glauben, die Chouans würden Ihnen folgen, wenn Sie sie nicht da und dort ein bißchen plündern lassen?“ Der Marquis bleibt bei seiner noblen Haltung, was die Frau ziemlich zu wurmen scheint.
Es folgt ein Zeitsprung, der 18. Brumaire, also die Machtergreifung Napoleons, zieht ins Land. Die republikanische Armee ist dadurch zwar besser aufgestellt, doch die Königstreuen beherrschen weiterhin den Westen. Hulot wird mit seiner Halbbrigade dazu abgestellt, eine Kutsche zu eskortieren, was ihm ziemlich auf den Zünder geht, weil darin zwei Frauen sitzen. Soldaten sollten nach seiner Meinung nichts mit Frauen zu schaffen haben.
In dem Fall könnte er sogar recht behalten, denn eine der beiden ist die geheimnisvolle Adlige Marie de Verneuil, die von niemand geringerem als dem Geheimbullen Corentin begleitet wird. Was genau ihre Aufgabe ist, bleibt noch im Dunklen, auf jeden Fall scheint sie ein Heißsporn zu sein. Nach Laurence de Cinq-Cygne schon das zweite echte Powergirl: „So kam sie, eines Kampfes ohne Gegner müde, so weit, das Gute dem Bösen vorzuziehen, wenn es sich als Genuß darbot; das Böse dem Guten, wenn es Poesie hatte; das Elend der Mittelmäßigkeit, als etwas Größeres; die dunkle, ungekannte Zukunft des Todes einem an Hoffnungen oder selbst Leiden armen Leben. Nie wartete soviel Pulver auf seinen Funken; niemals ein solcher Reichtum auf die Liebe, der er sich schenken wollte;“
Beste Stelle:
Maries Ratschlag, der sich im Laufe der eigenen Lebensjahre durchaus bestätigt hat: „Du fängst an, das Fragen sein zu lassen. Und daran tust du sehr gut, mein Kind. Von allen Arten, hinter ein Geheimnis zu kommen, die ich kenne, ist dies meiner Ansicht nach die dümmste.“
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