Der Deputierte von Arcis, Teil III

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BAND 61: Der Deputierte von Arcis, S. 98 – 154

Es wird weiter über die Identität des Unbekannten spekuliert. Man weiß inzwischen, dass eine Grafenkrone seine Kutsche schmückt, dass er mit der Herzogin von Maufrigneuse und dem Erzbischof von Troyes verkehrt. Cécile wird langsam juckig. Endlich kommt heraus: Es ist Maxime de Trailles, der Schuft und Dandy-König, der etliche weibliche Hauptfiguren der Comédie ruiniert hat: „Die Frauen waren für diesen Menschen bloß Mittel, er glaubte weder an ihre Schmerzen, noch an ihre Freuden; wie der verstorbene de Marsay hielt er sie für boshafte Kinder; (…) obwohl er in seinem Leben größere Summen durchgebracht hatte, als die Sträflinge sämtlicher Bagnos in Frankreich während der Zeit gestohlen haben, hatte er mit der Justiz nichts zu tun bekommen.“
Allerdings wird der Gute auch nicht jünger. Obwohl er in etlichen Staats- und Hofintrigen mitgemischt hat, sieht seine Zukunft trübe aus. Er hat kein Amt inne, er besitzt nichts und in Paris will keine Frau mehr was von ihm wissen. Aus diesem Grund lässt er sich nach Arcis schicken: Er will sich zum regierungstreuen Deputierten wählen lassen und eine reiche Industriellen-Tochter heiraten. Sein letzter Satz, und auch der letzte Satz des Manuskriptes, ist ein Versprechen:
Ich werden Erfolg haben (…) Sie können in den Tuilerien versprechen, daß der Deputierte von Arcis mit Leib und Seele der dynastischen Partei gehört. Wenn ich Mißerfolg habe, soll man mich zum alten Eisen werfen.“
Auch wenn man erleichtert aufatmet, weil man durch die Kürze des Textes nun schon mit den Szenen aus dem politischen Leben fertig ist, hätte man doch gern erfahren, wie es weitergeht.

Beste Figur:

Der Groom von Maxime, der gerade mehrere Flaschen Champagner gestürzt hat: „Das ist ein verwegener Bursche, der kleine Schlingel. Stellen Sie sich vor, Herr Unterpräfekt, betrunken, wie er ist, stürzt er sich auf das prachtvolle englische Pferd seines Herrn, ein Rassepferd, das sieben Meilen in der Stunde macht, und bringt einen Brief nach Troyes, damit er morgen in Paris ist… Und dabei ist der Knirps erst neuneinhalb Jahre alt. Wie wird der erst mit zwanzig sein?“

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2 Gedanken zu “Der Deputierte von Arcis, Teil III

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