Tante Lisbeth, Teil X

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BAND 55: Tante Lisbeth, S. 433 – 488

Der Baron Hulot wird mit Valerie inflagranti von der Sittenpolizei erwischt, was natürlich eine Falle der lieben Valerie war. Außerdem muss er schleunigst 200.000 Francs auftreiben, damit seine kriminellen Machenschaften nicht auffliegen. Die Familie ist also nicht nur pleite, sie droht auch ihre Ehre zu verlieren. Nachdem Hulot das seiner Frau erzählt hat, wird er ohnmächtig, ihr geht es ähnlich: „Ein schwerer Nervenanfall, der beinah einer Gehirnlähmung glich, schlug sie ebenfalls zu Boden.“ Also wirklich, denkt man, so langsam müsste sie sich doch an die Späße ihres Mannes gewöhnt haben.
Um das Unglück abzuwenden, ist die Baronin bereit, ihr größtes Opfer zu bringen und mit Crevel zu schlafen. Man erinnert sich an den Beginn des Buches, wo dieser ihr für ein Nümmerchen sogar dreihunderttausend geboten hat. Leider sind seither drei Jahre vergangen und Crevel ist nicht mehr interessiert. Er lässt die Frau, die sich tiefer nicht demütigen könnte, eiskalt abblitzen:
,Lieber Crevel, ich tue alles für das Geld. Wenn es sein muß, will ich eine Frau Marneffe werden!‘ – ,Dazu, Herzchen, fehlt Ihnen doch mancherlei. Valerie ist nicht zu übertreffen. Fünfundzwanzig Jahre Tugend machen eine Frau nicht geschmeidig.“
Er will sie dann an einen seiner Kollegen verschachern, worauf sie mit einem religiösen Anfall reagiert. Crevel, tief betroffen, verspricht ihr, das Geld zu besorgen, erzählt dann aber alles Valerie, die ihm natürlich was hustet: „Aber wenn du dich unterstehst und dem schwachsinnigen Frauenzimmer von Adeline auch nur einen Franken gibst, dann ist es aus mit uns. Verstanden? Dann nimm dir diese siebenundfünfzigjährige Schachtel zur Geliebten.

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2 Gedanken zu “Tante Lisbeth, Teil X

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