Tante Lisbeth, Teil XI

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BAND 55: Tante Lisbeth, S. 488 – 540

Nachdem Tante Lisbeth und ihre Busenfreundin Valerie über mehrere hundert Seiten schalten und walten konnten, wie sie wollten, wird nun endlich mal durchgegriffen. Baron Hulot wird zu seinem Vorgesetzten geladen, der ihm gehörig die Leviten liest: „Haben die Weiber denn solche Macht über Sie gehabt? Haben Sie das letzte bißchen Verstand verhurt? (…) Ihr Hirn muß in der Tat ausgelaufen sein bei den ewigen Bettgeschichten. (…) Ein Verbrecher, der bei seinen unsauberen Handlungen so geistig beschränkt ist wie Sie, der verdient in der Tat den Galgen. (…) Geben Sie sich wenigstens die Mühe, umgehend an einem Schlaganfall zu sterben.“
Der Baron muss seinen Posten räumen, Valeries Mann, der eklige Herr Marneffe wird nach Algier strafversetzt. Man verspürt aufrichtige Genugtuung. Auch als der Baron von seinem großen Bruder, dem Marschall, ein paar Pistolen vor den Latz geknallt kriegt, ein persönliches Geschenk von Napoleon: „Hier, mein Bruder, ist dein Arzt!“

Letzten Ende stirbt der Marschall jedoch vor Gram, drei Tage bevor er Tante Lisbeth heiraten wollte. Noch so ein Moment, den man voller Schadenfreude auskosten kann: „Ihr schlug der Blitz in die volle Scheune und vernichtete die gesamte Ernte des Lebens. Alle Pläne waren der Lothringerin gut geglückt. Und doch hatte sie sich am gründlichsten dabei geschädigt. Denn letzten Endes war der Marschall doch das Opfer der Machenschaften geworden, die sie seit Jahr und Tag gegen die Familie Hulot ins Werk gesetzt hatte, unterstützt von der Marneffe.“
Der Baron geht freiwillig ins Exil, wovon ihn die Baronin abhalten will. Nachdem sie nämlich schon 750mal enttäuscht und betrogen wurde, glaubt sie immer noch an das Gute in ihm. Er dankt es ihr, indem er sich direkt die nächste 15jährige Mätresse nimmt. Die Finanzen der Familie können zwar Stück für Stück saniert werden, doch es bleiben noch knapp hundert Seiten, auf denen der Baron wieder alles vermasseln kann.

Beste Stelle:

Das Leben ist wie ein Kleidungsstück; wenn es schmutzig geworden ist, bürstet man es aus. Hat es ein Loch, so muß es geflickt werden, aber man behält es so lange an, so lange es eben geht!“

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2 Gedanken zu “Tante Lisbeth, Teil XI

  1. Pingback: Tante Lisbeth, Teil X | CLINT LUKAS

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