Es ist der elfte September, ein prägnantes Datum. Viele werden ihn noch mit der Schlacht von Marathon 490 v. Chr. verbinden. Man selbst hat dazu seit acht Jahren jedoch einen anderen Bezug, denn es ist der Geburtstag der eigenen Tochter. Eines Morgens war sie da, um 9.58 Uhr, und erfreut einen seither mit ihrer Anwesenheit. Grund genug, es ihr ein Stück weit zu vergelten und sie mit Süßkram zu ehren. Die gelbe Minions-Torte bei KAUFLAND war leider aus, deshalb muss eine Bibi & Tina – Torte herhalten. Vorteil dabei: Dem Gebäck liegen zwei Freundschaftsarmbänder gratis bei. Da muss man also nicht mal mehr Geschenke kaufen.
BAND 52: Die Kleinbürger, S. 651 – 700
Theodosius bringt Celeste dazu, ihm ihre Hand zuzusagen. Er tut das in der gleichen manipulativen Art, die einem schon vor 600 Seiten sauer aufstieß. Inzwischen ist man aber schon so lange dabei, dass man sich fast wünscht, er hätte Erfolg. Celeste mit ihrem Rückgrat aus Marzipan kommt schließlich auch nicht aus dem Arsch, sondern nervt mit ihrem ständigen Lavieren.
Es wird ein Termin zur gemeinsamen Unterschrift des Ehevertrages festgelegt, am gleichen Abend soll er sein. Doch ach, gerade als die versammelte Gesellschaft aufbrechen will, taucht Corentin auf und packt komplett aus. Er berichtet Thuillier, dass er hinter all den Intrigen steckt, dass er Frau von Godollo geschickt und die Verleihung des Ehrenkreuzes verhindert hat. Und er droht, dass er Thuilliers Wahl zum Deputierten ebenfalls verhindern wird, sollte ihm nicht Folge geleistet werden. Theodosius wird also geopfert und muss endlich, nach all dem Gezappel und Gezeter, vor Corentin erscheinen.
Der offenbart ihm seine wahre Identität, spart auch das Detail nicht aus, dass er es seinerzeit war, der dem in Paris gestrandeten Theodosius anonym hundert Louisdors zukommen ließ. Theo ist zu Tränen gerührt. Man fragt sich, warum Corentin nicht gleich damit herausgerückt ist, man hätte sich 400-500 Seiten Händel ersparen können. Jedenfalls lässt er nun ein Angebot hören, dass es in sich hat: „Mein Nachfolger zu werden und Ihre Kusine mit einer Mitgift, die nicht weniger als fünfhunderttausend Franken betragen wird, zu heiraten, das ist mein Angebot.“
Theodosius soll also nicht nur reich, sondern auch der Meister der Spione werden, nur dem König selbst unterstellt, eine Position, die im Grunde nur der des Todtäuschers Jacques Collin nahekommt. An den muss man auch prompt denken, beziehungsweise an dessen Marotte, sich junge Männer als Nachfolger heranzuzüchten (Rastignac, Rubempré). Irgendwie scheint das ein beliebtes Motiv bei Balzac zu sein. Man muss darüber nachdenken, was das zu bedeuten hat.
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