BAND 52: Die Kleinbürger, S. 356 – 404
Theodosius hat es satt, noch länger auf sein Glück zu warten. Immerhin hat er den Thuilliers mit dem Haus an der Madeleinekirche ein Millionenvermögen verschafft, ohne bisher eine echte Gegenleistung erhalten zu haben. (Netter Verweis auf Cäsar Birotteaus Größe und Niedergang übrigens, denn das Haus steht auf eben dem Grundstück, mit dem der Kaufmann sich in den eigenen Ruin gezockt hat.) Theo stellt deshalb ein Ultimatum: Celeste soll sich innerhalb von zwei Wochen entscheiden, ob sie ihn oder Felix Phellion heiraten will. Eine gewagte Strategie, schließlich steht er im Moment schlechter da als jemals zuvor. Vor allem die geheimnisvolle Gräfin von Godollo arbeitet gegen ihn, da sie zwischen Celeste und Felix die wahre Liebe wittert.
Sie tut deshalb alles, um den Streit um die Religion zwischen den beiden beizulegen. Leider hat sie dabei nicht die Rechnung mit Felix‘ Eigenart gemacht, die mehr und mehr zur Schrulligkeit eines verrückten Professors wird. Statt am letzten Abend vor Ablauf des Ultimatums zu erscheinen, beobachtet er lieber die Sterne. Als er dann doch erscheint, tritt er von einem Fettnäpfchen ins nächste, versteht nicht, was Frau Godollo von ihm will. Müde vom Winken mit dem Zaunpfahl, gibt die Beste schließlich auf und wendet sich an Theodosius: „Ich habe mir bisher (…) eine solche Einfältigkeit nicht vorstellen können, so etwas ist doch zu albern. Ich gehe zum Feinde über und will mit dem Feinde, so bald es ihm beliebt, eine freimütige und loyale Auseinandersetzung haben.“
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