BAND 51: Kehrseite der Geschichte unserer Zeit, S. 101 – 150
Gottfried redet im Esszimmer ganz unverblümt davon, dass er die Todesstrafe für eine gute Sache hält. Frau de la Chanterie fällt daraufhin fast in Ohnmacht, weshalb die anderen Mitbewohner es für unausweichlich halten, ihm ihre Geschichte zu erzählen. Vierzig Seiten in wenigen Worten: Als junge Frau wurde sie von ihrem Mann ausgenommen und betrogen. Nachdem es ihr trotzdem gelang, ihre einzige Tochter standesgemäß zu verheiraten, entpuppte sich deren Mann ebenfalls als Tunichtgut, was die Tochter aber nicht zu stören schien: „Schon mehrfach hatte sie bei ihrer Tochter Züge wahrgenommen, die den Abenteurercharakter des Vaters verrieten, noch verstärkt durch eine fast männliche Festigkeit.“
Zusammen mit dem Schwiegersohn verstrickte die Tochter sich in eine ländliche Verschwörung gegen Napoleon und wurde mit einundzwanzig hingerichtet. Das ist natürlich ein Hammer. Frau de la Chanterie kam in den Kerker, woraus sie erst nach der Abdankung des Kaisers mithilfe adeliger Freunde befreit werden konnte.
Der größte Clou kommt aber erst noch: der Schwiegersohn, durch dessen Denunziationen Mutter und Tochter in derartige Schwierigkeiten kamen, ist nämlich kein geringerer als Contenson, der Spion aus Glanz und Elend und Kurtisanen. Da bleibt einem erstmal die Spucke weg! Zum Glück weiß man, dass das kleine Aas dank Jacques Collin als Straßenbelag enden wird.
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