Glanz und Elend der Kurtisanen, Teil XV

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BAND 48: Glanz und Elend der Kurtisanen, S. 658 – 710

Todtäuscher, auf italienisch übrigens „Gabba-Morte“, besucht seinen Ex-Lover, den korsischen, zum Tode verurteilten Théodore, und verspricht ihm die Befreiung. Jetzt, wo man über die sexuelle Orientierung des Bagno-Bosses unterrichtet ist, erhalten auch seine Repliken über das weibliche Geschlecht eine ganz andere Bedeutung: „Wenn Männer dumm genug sind, Weiber zu lieben (…) gehn sie immer durch sie zugrunde! Die Weiber sind frei umherlaufende Tiger, aber Tiger, die plappern und sich in den Spiegel schauen!“
Man erfährt, dass er sich noch im Besitz der peinlichsten sexting-Briefe befindet, die Diane de Maufrigneuse, Leontine de Sérizy und Clotilde de Grandlieu an Lucien geschrieben haben. Damit müsste sich doch etwas anfangen lassen. Wo er schon mal dabei ist, will Todtäuscher auch gleich noch seinen Kumpel La Pouraille befreien. Der Selbstmord Luciens hat ihn zu einem Entschluss getrieben: „eine letzte Gestalt anzunehmen, doch diesmal nicht mehr einem Menschenwesen, sondern einer Sache zu dienen.“ Sprich: Dem Krieg gegen die Justiz.

Beste Stelle:

Wenn Balzac mal wieder ganz nonchalant seine ausufernde Schreibe erklärt: „Eine der Pflichten, gegen die sich der Sittenschilderer nie vergehen darf, ist die, die Wahrheit niemals durch eine scheinbar dramatische Anordnung der Umstände zu beeinträchtigen“.

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2 Gedanken zu “Glanz und Elend der Kurtisanen, Teil XV

  1. Pingback: Glanz und Elend der Kurtisanen, Teil XIV | CLINT LUKAS

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