Glanz und Elend der Kurtisanen, Teil IX

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BAND 48: Glanz und Elend der Kurtisanen, S. 396 – 431

Huiuiui. Käme jemand auf die Idee, aus diesem Buch eine reißerische Serie zu machen, gäbe es sicher spaßige Videos mit den Reaktionen von Fangemeinden beim public viewing. Das große Finale der ersten Staffel, bei dem mehr Köpfe rollen, als bei Game of Thrones.
Als erstes wird Peyrades Tochter halb irre und vergewaltigt auf der Straße gefunden: „Der Zustand, in dem Lydia sich nun befand, läßt sich nur mit dem einer Blüte vergleichen, die ein Blumenfreund liebevoll gehegt hat und die vom Stengel gebrochen und unter den eisenbeschlagenen Schuhen eines Bauern zertreten worden ist.“ Ihr Vater, der alte Spion, kann noch einen letzten Blick auf dieses Elend werfen, dann stirbt er an dem Gift, das Todtäuschers Schergen ihm eingeflößt haben. (Kill Count: 1) Corentin schwört Rache und lässt das Mädchen ins Irrenhaus bringen.

Esther lässt sich derweil zwei zerbeißbare, mit Gift gefüllte Glasperlen besorgen, von denen sie eine gleich an ihrem Windhund Romeo ausprobiert (Kill Count: 2). Nucingen schenkt ihr eine Million in Staatspapieren, weil sie endlich lieb zu ihm ist. Die verkauft sie sofort wieder und wickelt den Erlös von 750.000 Francs in ein Päckchen an Lucien.
Während Nucingen sich auf seine erste Liebesnacht vorbereitet, erfährt er, dass Esther die einzige Erbin des Wucherers Gobseck ist und in Kürze sieben Millionen erben wird. Eine Gehilfin des Todtäuschers kriegt ebenfalls Wind davon und ruft laut, dass der alte Bankier nun nicht mehr als Lover gebraucht wird. Nucingen: „Sie hat mich betrogen! Sie hat mich betrogen! Oh, Esther, mein ganzes Leben! Was war ich dumm, solche Blumen wachsen nicht für alte Männer!…“
Er stürmt zu ihr ins Zimmer, doch sie liegt bereits tot auf dem Bett, Opfer der zweiten Glasperle (Kill Count: 3).

Zwei Gehilfen des Todtäuschers stehlen das Päckchen mit den 750.000 Francs und verduften damit. Diese Nachricht schockt den alten Gangster mehr als die über Esthers Tod. Er fälscht ein Testament, in dem sie Lucien alles vermacht und will fliehen, wird jedoch auf dem Dach von Contenson gestellt, der längst ahnt, dass sich unter der Soutane des Abbés der Todtäuscher befindet. Er will ihn festnehmen, doch: „Der falsche Spanier tat, als ob er nachgeben wollte, packte aber, sobald er am Fensterbrett des Dachfensters eine Stütze hatte, plötzlich Contenson und schleuderte ihn mit einer solchen Gewalt von sich, daß der Spitzel mitten in den Rinnstein der Rue Saint-Georges hinabstürzte. So starb Contenson auf seinem Felde der Ehre.“ (Kill Count: 4)
Lucien kriegt von alldem nichts mit, weil er auf einer Landstraße die Kutsche von Clotilde de Grandlieu aufhält, die bereits auf dem Weg nach Italien ist. Er schwört ihr, dass er sich von den Vorwürfen reinwaschen wird, doch im nächsten Moment kommen Gendarmen und verhaften ihn. Lucien wird ins Gefängnis gebracht, wo der Todtäuscher ebenfalls schon eingesperrt ist.
Was für ein Cliffhanger. Zum Glück muss man nicht lange warten, um die zweite und finale Staffel lesen zu können.

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2 Gedanken zu “Glanz und Elend der Kurtisanen, Teil IX

  1. Pingback: Glanz und Elend der Kurtisanen, Teil VIII | CLINT LUKAS

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