BAND 47: Cäsar Birotteaus Größe und Niedergang, S. 301 – 350
Es ist ja schon ein Spaß, dem jovialen, unbelehrbaren Cäsar dabei zuzusehen, wie er sich immer tiefer in sein Elend hineinreitet. Er geht zum Baron Nucingen, wo er abgesehen von freundlichen Worten nichts weiter bekommt. Du Tillet lässt ihn abblitzen, sogar sein Zögling Popinot kann ihm nicht helfen. Schließlich sucht er den windigen Claparon auf, dem man den Strauchdieb auf hundert Meter Entfernung ansieht. Jeder außer Birotteau natürlich. „In einer hinter dem Zimmer befindlichen Nische (…) lag Claparon, der sich beim Anblick Birotteaus in seinen schmierigen Schlafrock hüllte, seine Pfeife weglegte und die Vorhänge des Bettes mit einer Geschwindigkeit zuzog, die bei dem unschuldigen Parfümhändler über seine Sittlichkeit Zweifel erwecken mußte.“
Außer weiteren Demütigungen gibt es dort leider auch nichts für ihn. Das Buch dauert noch hundert Seiten, es wird langsam eng für Birotteau: „in seinen Ohren erklang die Totenglocke des Bankrotts. Und jeder Schlag erinnerte ihn an die Aussprüche, die sein erbarmungsloses Rechtsgefühl ihn über die Bankrotteure hatte tun lassen. Mit feurigen Zügen preßten sich diese Grundsätze in die weiche Masse seines Gehirns ein.“
Beste Stellen:
„er begann allmählich zu begreifen, daß bei den Bankiers das Herz nur ein Muskel ist.“
„meine Achtung kann er sich nie wieder erwerben! Oh, meine Achtung ist eine Prinzessin, die niemals wieder zu ihm ins Bett steigen wird.“
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