BAND 30: Eugenie Grandet, S. 146 – 182
Der alte Grandet schafft über Nacht heimlich ein paar Kisten Gold nach Angers, weil der Kurs dort besonders günstig für ihn ist. Eugenie nutzt die sturmfreie Bude, um bei ihrem Vetter zu wachen und seine Briefe zu lesen. Darin erfährt sie, dass er vorhat, nach Indien zu reisen, um wieder reich zu werden. Was man eben so tut, wenn man bankrott ist. Um ihm die Überfahrt zu erleichtern, schenkt sie ihm einen Beutel voll seltener Goldmünzen, die sie von ihrem Vater über die Jahre gekriegt hat. Das wird vermutlich ein Nachspiel haben, aber zur Belohnung darf sie erstmal ein bisschen rumknutschen. Für sie ist damit der Bund fürs Leben geschlossen, bei ihrem Cousin ist man nicht ganz so sicher: „Charles war zu sehr aufs Äußere gerichtet, zu dauernd glücklich durch seine Eltern, zu verwöhnt durch die Huldigungen der Gesellschaft, als daß er tiefe Gefühle hätte haben können. Das Gran Gold, das seine Mutter ihm ins Herz gesenkt hatte, war auf der Pariser Drahtziehbank auseinandergezogen worden; er hatte es für die Oberfläche gebraucht und mußte es abnutzen durch Reibung.“
Schließlich bricht er nach Nantes auf, von wo er sich nach Indien einschiffen wird. Die Familie Grandet verabschiedet ihn, unter ihnen auch der ungewohnt versöhnliche Geizhals. Man wittert dahinter einen perfiden Plan, hat aber keine Zeit weiterzulesen, weil Sonntag ist, und man das Kind nur noch ein paar Stunden hat, bevor es wieder nach Rostock aufbrechen muss.
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