Gestern Abend zum zweiten Mal den famosen Blast – Wo die Büffel röhren geschaut, ein Film über Hunter S. Thompson in den Jahren zwischen The Rum Diary und Fear and Loathing in Las Vegas. Inspirierende Umtriebigkeit Thompsons und eine Respektlosigkeit vor Redakteuren und Auftraggebern, von der man sich eine Scheibe abschneiden sollte. Sich mit 67 zu erschießen, weil man nur noch gehässig ist, auch sehr sympathisch. Da hat man es natürlich verdient, dass die eigene Asche bei der Beerdigung von Johnny Depp durch eine Kanone gepustet wird.
BAND 26: Beatrix, S. 398 – 434
Man möchte das Buch endlich killen, damit der Spuk eine Ende hat, aber nach spätestens dreißig Seiten fällt es einem doch aus der Hand. Wieder mal die merkwürdige Entscheidung des Meisters, im letzten Fünftel nochmal die Expositionskeule zu schwingen und in langatmigen Beschreibungen neue Figuren einzuführen. Sabines Mutter, die Herzogin von Grandlieu, beschließt, Calyste und Béatrix auseinander zu bringen. Dafür ist frisches Personenmaterial notwendig. Es treten auf: der Abbé Brossette, Béatrixens Gatte, der Marquis de Rochefide, dessen Geliebte Frau Schontz und deren Schwarm Fabien du Ronceret. Außerdem Maxim de Trailles, der das Komplott zur Befreiung Calystes anführen soll.
Einzige gute Stelle in diesem Durcheinander, wenn Balzac mal wieder auf die Herrschaft des Volkes schimpft: „Die Nation hatte in ihrer Aristokratie ein Übel – wie die Demokraten sie nennen – , aber ein ganz bestimmtes und deutlich umgrenztes Übel. Sie tauschte diese eine gegen zehn bewaffnete, einander widerstreitende Aristokratien ein und schuf sich dadurch die schlimmste Lage, die man sich denken kann.“
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